Campingreisen

Mit Zelt auf Texel – Camping am Kogerstrand

Sucht Ihr für ein verlängertes Wochenende noch ein schönes Campingziel an der Nordsee? Vielleicht auf einer Insel? Das hört sich zu weit an? Unsinn … auf gehts nach Texel! Die Fähre ist günstig und man ist vom Ruhrgebiet aus, in überschaubarer Zeit in Den Helder am Fährhafen.

Wohin über die Feiertage?

Wir planten letztes Jahr über Fronleichnam ans Meer zu fahren. Unsere Schule hatte aufgrund der Abiturprüfungen einen Tag vor Fronleichnam geschlossen. Mein Sohn machte den Vorschlag nach Texel zu fahren. So ganz wohl war es mir dabei nicht. Eine Insel? Da muss man doch auf eine Fähre fahren.

Fähre ist gar nicht schlimm

Ich habe mich dann zu dieser Reise überreden lassen. Und wirklich, auf eine Fähre zu fahren ist kein großes Ding. Vorne fährt man herauf und auf der anderen Seite auf der Insel wieder herunter. Wie soll es auch anders sein?

Ich muss Euch aber dringend empfehlen die Fährtickets online bei Teso zu kaufen und ausgedruckt mitzunehmen. Wir standen abends vor Amsterdam im Stau und es wäre recht knapp geworden die Tickets vor Ort am Schalter zu kaufen.

Die Fährtickets kosten bei Hinreise am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag nur 25 Euro für Hin- und Rückfahrt. Alle anderen Wochentage kostet die Überfahrt 37 Euro. Dieser Tarif gilt für PKW oder Transporter bis 6,51 m Länge und maximal neun Personen. Buchen könnt Ihr über: https://www.teso.nl/de/.

Campingplatz Kogerstrand

Nach kurzer Fahrt über die Insel und am Campingplatz Kogerstrand angekommen, checkten wir an der Rezeption ein. Der Campingplatz ist komplett autofrei. Man darf zwar zum Aufbau mit dem Auto auf dem Platz, muss aber bis 23 Uhr das Fahrzeug draußen auf dem Parkplatz parken. Wie es das Unglück so wollte, fing es mitten im Zeltaufbau an zu regnen und auch das Gewitter lies nicht lange auf sich warten. Das sind diese Momente, in denen man sich ein festes Dach über dem Kopf wünscht.
Trotz Regen hatten wir doch noch pünktlich alles aufgebaut und das Auto durfte auf seinen Parkplatz. Auf dem Rückweg zu Fuß merkten wir, wie lang sich diese Seite des Campingplatzes von der Stadt bis zum Ende zog.
Es gibt eine Platzhälfte für Hundehalter und eine ohne, die Parkplätze und die Rezeption liegen auf der Mitte. Direkt an den Parkplätzen findet Ihr auch die Müllcontainer.

TIPP: Besorgt Euch vor dem Urlaub unbedingt Holzheringe! Im Sandboden kann es sonst schwierig bis unmöglich sein Euer Zelt aufzubauen. Die Holzheringe gibt es für kleines Geld auch im Campingshop in De Koog.

Mobil auf Texel

Am nächsten Tag war uns klar, dass wir uns Fahrräder mieten müssen. Allein der Weg bis zur Rezeption und damit auch zu den Mülltonnen war endlos.
Um ein Fahrrad zu mieten hat man in De Koog zahlreiche Möglichkeiten. Sowohl an der Rezeption, wie auch in De Koog gibt es Verleihstationen. Die Preise sind überall in etwa gleich. Solltet Ihr unterwegs eine Panne haben, könnt Ihr den Verleiher anrufen und es eilt Hilfe herbei.

Das Radwegenetz ist auf Texel sehr gut ausgebaut. An Knotenpunkten gibt es immer Schilder mit einer Kartenübersicht um sich zu orientieren. Die Landschaft ist natürlich schön flach und ohne Berge, nur der teilweise starke Gegenwind kostet Kraft. Die Fahrräder sind auch für den täglichen Einkauf praktisch.

Parken – leider nicht gratis

Auf Texel ist das Parken gebührenpflichtig (am Strand und in allen Dörfern von Montag bis Samstag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr). Man kann sich eine E-Vignette besorgen (günstiger als der Automat) oder auch pro Stunde am Parkautomaten bezahlen. Die Parkgebühr gilt auch für die Supermarkt Parkplätze.

Einkaufen und Restaurants

In De Koog gibt es einen Jumbo Supermarkt und einen Lidl Discounter. Die Fußgängerzone von De Koog bietet einige Restaurants, die einfache, günstige Gerichte wie „Kibbeling mit Pommes“ anbieten. Kibbeling ist ein in Würfeln geschnittener, mit Backteig überzogener und dann frittierter Fisch. Für die Zubereitung wird Kabeljau verwendet, aber auch oft der günstigere Seehecht oder Seelachs.

Ecomare mit Seehundstation

Als Tagesausflug empfiehlt sich ein Besuch im Ecomare. Das Ecomare hat eine eigene Seehundaufzuchtstation. Pro Jahr werden dort um die 100 junge, kranke, verletzte oder geschwächte Seehunde und Kegelrobben aufgenommen und gepflegt.

Eine der Robben war sogar so abenteuerlustig ihr Schwimmbecken zu verlassen. Man sollte den Tieren aber nicht zu Nahe kommen, weil sie beissen können.

Fazit

Texel ist eine wirklich schöne Insel. Wir werden ihr auf jeden Fall nochmal einen Besuch abstatten, weil es sicher noch mehr zu entdecken gibt.

Der Campingplatz Kogerstrand ist sehr ruhig, die Stellplätze weitflächig verteilt. Wir wohnten auf der Hundeseite des Platzes. Der Strand ist schnell erreicht, wenn es auch sehr anstrengend ist durch den feinen Sand die Düne zu besteigen. Für Kinder ist es schon sinnvoll das auf dem Platz keine Autoverkehr herrscht. Am Abreisetag bricht allerdings das Chaos aus. Ich habe am Zelt gerne direkt ein Auto stehen, um Wertsachen etwas sicherer verstauen zu können.

Die Sanitärgebäude sind von unterschiedlicher Qualtät, es gibt neue und deutlich in die Jahre gekommene, aber alles in allem in Ordnung.

Sand muss man mögen, wenn man auf einem Dünenstellplatz ohne Bewuchs oder Stroh auf dem Boden zeltet. Ich habe zuhause halb Texel aus unserer Ausrüstung und dem Auto gesaugt. Ich wette die Insel ist kleiner geworden. Texel – wir kommen wieder.